Émile Durkheim zufolge besteht die »erste und grundlegendste Regel« soziologischen Denkens darin, die sozialen Tatsachen »wie Dinge zu betrachten«. Was aber passiert, wenn man diese Perspektive umdreht und die (gebauten) Dinge als soziale Tatsachen begreift? Die hier entwickelte wissenssoziologische Architekturtheorie schließt an die Argumentation an, die Peter L. Berger und Thomas Luckmann 1966 in »The Social Construction of Reality« entwickelt… mehr lesen
Im Mittelpunkt der empirischen Studie »Wir sind die Stadt!« stehen die raumkonstituierenden Alltagspraktiken von Angehörigen der freien Kulturszene und der creative industries in Leipzig. Die Grundlage dafür bildet eine, an der Forschungsmethodik der Chicago School orientierte ethnographische community study. Die Studie führt zunächst in die gesellschaftlichen Problemverschiebungen der letzten Jahrzehnte ein. Entlang der Kategorien »Stadt«, »Raum«, »Ökonomie« und »Kultur« wird ein eigenes… mehr lesen
Fußball zählt zu den populärsten Sportarten weltweit und wird an den unterschiedlichsten Orten gespielt: auf der Straße, auf Bolzplätzen, in Parks, auf abgegrenzten Spielfeldern, in Turnhallen und – im Stadion. Während die meisten dieser Orte nur so lange ein »Fußballort« sind, wie dort tatsächlich Fußball gespielt wird, »verkörpern« Stadien diesen Sport auch jenseits seiner direkten Aufführung. Das Ziel des Projekts Stadium… mehr lesen
»Sobald man geografische, ökonomische oder demografische Daten kartiert, handelt man politisch, weil man notwendigerweise eine Auswahl treffen muss«, schreibt der Kartograf Philippe Rekacewicz. Karten sind seit jeher Instrumente der Raumbeherrschung. Sie versammeln Wissen über ein meist klar abgegrenztes Territorium, dienen der Orientierung und sind Voraussetzung für bestimmte Handlungen in diesem Raum. Vor diesem Hintergrund entstand ein Atlas lokaler Protestbewegungen Leipzigs.… mehr lesen
Orbit Palast untersuchte als künstlerischer Beitrag zur Ausstellung Shrinking Cities die komplexe Struktur städtischer Räume unter dem Aspekt von freigesetzter Zeit. Wie verbringen Menschen in Gebieten, die gleichermaßen von De-Industrialisierung und einem hohem Maß an brachgefallenen Räumen gezeichnet sind, ihre Zeit? Recherchiert wurde, wie Menschen, deren Tagesablauf nicht (mehr) dem rigiden Zeitschema fordistischer Produktion folgt, ihren Alltag abseits institutionalisierter Maßnahmen und professioneller konsumorientierter… mehr lesen